Paris, Texas (Votiv Kino De France)

Ein Mann taucht wie ein Gespenst aus der Wüste auf – verstummt, verwahrlost, verloren: Paris, Texas, das Meisterwerk von Regisseur Wim Wenders, beginnt mit einer der eindringlichsten Szenen der Filmgeschichte und entfaltet sich zu einem ruhigen, bildgewaltigen Roadmovie über Entfremdung, Heilung und die Suche nach Zugehörigkeit.

Travis (großartig gespielt von Harry Dean Stanton) kehrt nach Jahren des Verschwindens plötzlich ins Leben zurück. Ohne Erklärung, ohne Worte. Erst nach und nach findet er – dank der Hilfe seines Bruders Walt (Dean Stockwell) – nicht nur seine Sprache wieder, sondern auch eine zarte Verbindung zu seinem kleinen Sohn Hunter. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit, getrieben vom Wunsch, Jane (Nastassja Kinski), Hunters Mutter, wiederzufinden. Was sie entdecken, ist mehr als nur eine verlorene Frau – es ist die tiefe Wahrheit über Liebe, Scheitern und Vergebung.

Paris, Texas ist ein stiller, emotionaler Film mit großer Wucht. Wim Wenders’ preisgekrönter Klassiker – ausgezeichnet mit der Goldenen Palme in Cannes – beeindruckt durch seine epische Bildsprache (Kamera: Robby Müller), seine leisen Zwischentöne und den melancholisch-schönen Slide-Gitarren-Soundtrack von Ry Cooder.

Empfehlung von Rosa, Vorführerin im Kino de France

Ein langsamer Film, der nicht langweilig wird. PARIS, TEXAS erzählt eine bewegende, ehrliche Geschichte vom Weglaufen – vor sich selbst,
den eigenen Entscheidungen und gescheiterten Träumen. Ein Roadmovie, das auf eine melancholische Reise durch das Leben mitnimmt und sich durch seine 35mm-Ästhetik, die Farbgebung, den Soundtrack und den Cast zu einem poetischen Gesamtbild fügt – ein Film, der mich sowohl visuell als auch emotional berührt hat und den ich jedem nur ans Herz legen kann.