Fabian oder Der Gang vor die Hunde
Regie: Dominik Graf
Mit: Tom Schilling,
Rezensionen
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"Ein grandioses, dreistündiges Kinostück, das auf platte Aktualisierung ebenso souverän verzichtet wie auf kostümierte Nostalgie."
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Dominik Graf hat Kästners Vorlage gründlich entsäuert und ein Gesellschaftsporträt der frühen 1930er-Jahre daraus gemacht, das so durchscheinend ist, dass man oft vergisst, nicht im Berlin der Gegenwart zu sein.
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"So müssen Literaturverfilmungen aussehen!"
Dominik Grafs Erich-Kästner-Adaption nimmt uns zunächst mit in das Berlin der Gegenwart, mit der Kamera tauchen wir ab in den Untergrund, um dann in einer großartigen Überblendung im Berlin des Jahres 1931 wieder aufzutauchen. Ganz dicht folgt die Filmerzählung der Buchvorlage, eine Voice-Over-Stimme fungiert als Erzähler der Geschichte von Jakob Fabian, dem promovierten Germanisten und distanzierten Zeitzeugen, der die Berliner Nächte erkundet, extravagante Künstlerateliers, illegale Kneipen und Bordelle besucht, seine ungeliebte Arbeit als Werbetexter verliert, sich in eine angehende Filmschauspielerin verliebt und sie an einen Produzenten verliert, den Freitod seines besten Freundes erleben und sich sein eigenes Scheitern eingestehen muss.
In Grafs brillanter Inszenierung wird aus dem Kästner’schen Zeitroman das faszinierende Porträt einer Großstadt und ihrer Menschen, in dem die Vergangenheit immer wieder (und immer unaufdringlich) in die Gegenwart herüberreicht. Ein Meisterwerk.