hebr. OmdU
Rezensionen
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„AMAZING GRACE is a heart‑wrenching yet riveting release. Guttman was in many ways ahead of his time… The film is packed with sensuality and sadness and touches on topics still considered taboo and deserves a spot as one of the best queer films to come out of the 90s.“
In Jonathans Leben läuft nichts so, wie er sich wünscht. Sein Lover hat ihn für einen anderen sitzen lassen und dazu seinen Cannabis-Vorrat geplündert. Außerdem liegt er im ständigen Streit mit seiner Mutter, für die er auch noch arbeitet. Der einzige Lichtblick in dieser Tristesse ist Thomas, der gerade aus New York zurück ist und in der Wohnung über ihm wohnt. Sein Interesse an Jonathan basiert zuerst nur auf seiner Sucht nach harten Drogen, die er hofft über den jüngeren Mann zu befriedigen. Doch in den Momenten, wenn es um sie herum still wird, erhascht Jonathan Einblicke in die tiefe Einsamkeit, die Thomas erfüllt. Denn der hat ein Geheimnis, das er niemandem bereit ist zu erzählen.
AMAZING GRACE verwandelt alltägliche Konflikte in eine himmlische Vision der Liebe im Angesicht von allgegenwärtigem Leid. Als erster Film, der sich mit den Auswirkungen der Aids-Krise auf die israelische Gesellschaft beschäftigt, ist er zudem eng mit der Biographie des Regisseurs verbunden. Amos Guttman, der als Wegbereiter des New Queer Cinema in Israel kompromisslos queere und politisch herausfordernde Filme drehte, starb am 16. Februar 1993 im Alter von 38 Jahren. Sein Einfluss ist heute noch in Filmen israelischer Regiegrößen wie Eytan Fox und Tomer Heymann spürbar. Ein Meister des poetischen Kinos, den es sich lohnt wiederzuentdecken!
In Kooperation mit dem Jüdischen Filmfestival Wien & dem Filmclub Tacheles.